St. Johannes

Durch einen von der katholischen Kirchengemeinde und dem bischöflichen Bauamt ausgelobten Architektenwettbewerb, wurde die Möglichkeit gegeben auf einem zentrumsnahen freien Grundstück in Bondorf einen neuen Mittelpunkt für die Kirchengemeinde zu schaffen. Der Wettbewerb wurde im April 2001 zugunsten der Architektenwerkgruppe in Tübingen entschieden.

ENTWURFSIDEE
Schaffung eines öffentlichen Vorplatzes im Kreuzungsbereich Hindenburg-Bahnhofstrasse sowie eines auf der Nordseite geschützten privaten Garten- und Terrassenbereiches. Durch die Ausbildung des lang gestreckten Baukörpers mit Saal, Küche und Funktionsräume entlang der Hindenburgstrasse zur Schließung des Straßenraumes, sowie den aufgefächerten Flachkörper mit Jugend-, Sitzungs- und
Abstellraum sowie Abpflanzung als Pergola – Ersatz zur Bahnhofstrasse, werden öffentliche und private Flächen zoniert.
Die Haupterschließung erfolgt vom öffentlichen Platz. Die Lage des Gemeindesaals und des Jugend- und Sitzungsraums ermöglicht einen
direkten Zugang aus dem Foyer mit Anbindung zum privaten Freibereich.
Unerwartete Auffüllungen im Baugrund bzw. eines Gewölbekellers gaben den Anlass für eine Planänderung zu Beginn der Ausführungsphase und ermöglichten eine vergleichsweise kostengünstige Teilunterkellerung unter dem Flachbaukörper der Jugend-, Sitzungs- und Abstellräume. In diesem Kontext wurde die geplante Pergola und Stützmauer zum Nachbarn aus Kostengründen nicht mehr ausgeführt.
BAUKONSTRUKTION UND ENERGIE
Bodenplatte aus Stahlbeton 20 cm.
Tragwände, sowie aussteifende Wände (Kernaussteifung WC’s, Küche, Küche) in Stahlbeton 17,5 cm, Ausführung in Sichtbeton.
Außenwände mit Mineralwoll-Wärmedämmung 16 cm  WLG 040 (Niedrigenergiebauweise).
Nichttragende Installationswände mit Gis-System / Gipsbauplattenbeplankung.
Tragkonstruktion des Pultdaches mit sichtbaren Leimholzträgern mit Baufurnierplatten wird durch 12 Stahlstützen und
aussteifende Stahlbetonwände getragen.
Dachkonstruktion mit Holzleimbinder sowie vorgefertigte Holztafelelemente d=26 cm .
Wärmedämmung zwischen den Sparren mit 22 cm  Vollsparrendämmung aus Mineralwoll-Dämmkeile WLG 035, Unterspannbahn.
Dachinnenseite im Saalbereich und der Aufenthaltsräume mit Holzakustikplatten.
Dachfläche mit Kalzip.
Abdichtung der Flachdach-Bauteile mit 2-facher Bitumenschweißbahn, Kiesabdeckung bzw, Betonplattenabdeckung.
ENERGETISCHE KONZEPTION
Bedrucktes Glas als Klemmverglasung auf Stahlprofilen, VSG Isolierverglasung mit k-Wert 1,1 W/m²K.
Gasbrennwertkessel mit Durchlauferhitzer, Vorlauftemperaturregelung mit Tag/Nachtheizbetrieb.
Die Auslegungstemperaturen für den Vorlauf und Rücklauf betragen 70/40° C.
Die Vorlauftemperatur wird Außentemperaturabhängig über einen 3-Wegemischer geregelt, des weiteren findet eine zeitabhängige Nachtabsenkung im Gebäude statt.
Saal und Foyer mit bodenbündigen Konvektoren.
Sonstige Räume mit Plattenheizkörper bzw. Röhrenradiatoren mit separatem Absperrventil bzw. Thermostatventile.
Natürliches (Nacht-)Lüftungskonzept (konvektive Querlüftung) über Öffnungen in der Außenfassade erreicht. Stichwort Natural Cooling.

Wettbewerbsmodell

Ort
71149 Bondorf

Adresse
Hindenburgstraße 2

Bauherr
Katholische Kirchengemeinde Jettingen – Gäufelden – Bondorf

Planung/Bauleitung
Rebmann . Rettenmeier . Garcia-Elzel

Gesamtkosten
Kostengruppe KG 3-5 0,753 Mio. Euro

Begrenzt Offener Realisierungswettbewerb/ Baubeginn
11-2000/ 2002

Projektende
07-2003

Bauwerk BRI
1.783 m³

Wohn- und Nutzfläche
286,5 m²

Fotografie
www.demaddalenafoto.com